BumerangDer Bumerang ist ursprünglich eine Wurfwaffe. Heute dient er vor allem als Sportgerät.

Während Sportbumerangs bei korrektem Wurf in elliptischer oder kreisförmiger Flugbahn zum Werfer zurückkehren (Rückkehrbumerang), ist dies bei traditionellen, geschichtlichen Wurfhölzern (Jagdbumerang) nicht zwingend der Fall.

Bumerangs werden aus natürlich gewachsenem Hartholz, Sperrholz, Kunststoff oder anderen festen Materialien (z.B. Knochen oder Metall) gefertigt.

In der bekannten traditionellen Form sieht ein Bumerang aus wie ein „L“ mit zwei ungefähr gleich langen Armen oder Flügeln - Wettkampfbumerangs und einige andere haben oft auch mehr Arme Bumerang Zweiluegler(Dreiflügler oder auch Vierflügler).

In jedem Fall müssen die Flügel – ähnlich den Tragflächen eines Flugzeuges – einen aerodynamischen Auftrieb erzeugen. Steht diese Auftriebskraft in einem ausgewogenen Verhältnis zum Eigengewicht und wird der Bumerang korrekt geworfen, steht seiner Rückkehr nichts mehr im Wege.

Geworfen wird der Bumerang gerade über die Schulter. Man hält ihn zwischen Daumen und Zeigefinger so, dass die gewölbte, meist farbige Seite zu einem zeigt. Dann wird ausgeholt und geworfen. Der Bumerang fliegt am besten, wenn man ihn locker aus dem Handgelenk wirft - so dass er sich schnell dreht. Kommt der Bumerang nach korrektem Abwurf zurück, wird dieser mit einer "Klatschbewegung" zwischen beiden Händen gefangen.


Der Rückkehrbumerang
stammt aus Australien, wo er hauptsächlich Kultobjekt und Spielgerät war. Heute erfreut sich der Bumerang als Sport - und Spielgerät auf der ganzen Welt wachsender Beliebtheit.
Heutige Sportbumerangs haben je nach Form und Profil stark unterschiedliche Flugeigenschaften. Manche fliegen sehr lange, bevor sie zum Werfer zurückkehren. Andere kommen sehr genau zurück und werden zum Trick Catch (Trickfangen) oder zum Juggling (Jonglieren) eingesetzt. Wieder andere kommen schon nach ca. 3 Sekunden zurück, wodurch sie sich zum „Fast Catch“ eignen.


Der Jagdbumerang
findet heute nur noch bei den australischen Ureinwohnern, den Aborigines Verwendung. In erster Linie dient er zum Jagen von Hasen und Flugwild sowie anderen Kleintieren. Dieses Wurfholz der Aborigines nennt man dann allerdings „Kylie“. Dieser „nicht-zurückkehrende Bumerang“ ist deutlich schwerer als ein Bumerang und fliegt stur geradeaus. Geübte Werfer können einen Kylie bis zu 100 m weit zielgenau werfen. Die Rotation um die eigene Achse sorgt für einen stabilen Flug und für eine sehr höhere Aufschlagwucht der Holzenden auf die Beute.

Archäologische Funde belegen den Gebrauch solcher Wurfhölzer auch in Gebieten außerhalb Australiens – in Afrika, Europa und Asien. Den ältesten gefundenen Jagdbumerang fand man in Polen. Er ist aus einem Mammutstoßzahn gefertigt und ca. 23.000 Jahre alt.

Bumerang Dreifluegler
Die Geschichte des Bumerangs ist schwierig zu verfolgen - sie geht bis in die Zeit der Besiedlung des australischen Kontinents zurück - etwa 40.000 v. Chr.. Bumerangfunde gab es in allen Gebieten dieser Erde. In der Uferzone eines Seitenarmes der Elbe bei Magdeburg-Neustadt wurde beispielsweise ein „wiederkehrendes Exemplar“ gefunden (800 bis 400 v. Chr.). Es sind aber auch Bumerangs aus Dänemark (5.000 bis 4.000 v. Chr.) und Ägypten bekannt (Grab des Tu-ench-amun). Auch einige Indianer-Stämme benutzten hölzerne Wurfkeulen für die Jagd - andere Stämme benutzten hierfür die Tomahawks (Wurfbeile).

Wie diese und andere archäologische Funde belegen, gab es überall auf der Welt Bumerangs und Bumerang-ähnliche Wurfgeräte. Während in den meisten Kulturen Pfeil und Bogen die Wurfhölzer und Wurfkeulen dann aber ersetzten, ist dies in Australien nicht geschehen - die australischen Ureinwohner pflegten die Herstellung der Bumerangs bis in die Neuzeit. Das hat vermutlich etwas mit ihrer isolierten geographischen Lage und ihrer Friedfertigkeit zu tun.

James Cook brachte dann um 1770 den australischen Bumerang von einer Reise mit nach Europa.
In den 1930er Jahren wurde der Bumerang dann als Sportgerät entdeckt. Heute gibt es auf der ganzen Welt inzwischen 26 Länder mit nationalen Bumerang Clubs. Es werden Bumerang Meisterschaften veranstaltet, es gibt Europa- und Weltmeisterschaften mit internationalem Regelwerk, Wettkampfdisziplinen und Ranglisten.


Bumerang – Turniere
werden in verschiedenen Disziplinen durchgeführt:

  • Australische Runde (Aussie Round) - der Bumerang muss über den 50 Meter-Kreis fliegen und im Zentrumskreis wieder gefangen werden. Es gibt fünf Würfe pro Werfer, wobei je nach Weite, Rückkehrgenauigkeit und Fang Punkte verteilt werden.
  • Accuracy - der Werfer darf den Bumerang nach dem Abwurf nicht mehr berühren, er wird also nicht gefangen. Die Punkte werden vergeben, je nachdem wo der Bumerang landet. Jeder Werfer wirft fünf Mal. 
  • Endurance - innerhalb von fünf Minuten werden möglichst viele Fänge gezählt.
  • Fast Catch - es wird die benötigte Zeit für fünf Fänge gestoppt.
  • Trick Catch/Doubling – hier geht es um Kunstfänge – z.B. das Fangen hinter dem Rücken oder zwischen Hand und Fuß.
  • Beim Doubling-Teil werden zwei Bumerangs gleichzeitig geworfen und beide nacheinander mit einem besonderen Griff gefangen.
  • MTA 100 (Maximal Time Aloft, 100-m-Feld) - es wird die Zeit gemessen, die ein Bumerang vom Abwurf bis zum Fang in der Luft verbringt. Das Feld besteht meistens aus einem Kreis mit einem Durchmesser von 100 m; es gibt auch eine Version ohne Feldbeschränkung (MTA unlimited).
  • Weitwurf (Long Distance) - der Bumerang wird in der Mitte einer 40 m breiten Grundlinie geworfen. Es wird die weiteste Entfernung gemessen, welche der Bumerang von dieser Grundlinie im Verlauf seiner Flugbahn hatte. Beim Rückflug muss die Grundlinie wieder überquert, der Bumerang wird aber nicht gefangen.

Einen Bumerang richtig werfen:

Bumerangs sind moderne Sportgeräte. Sie sollen Spaß machen, aber nicht unterschätzt werden. Deswegen bitte den Bumerang nur auf ausreichend großen Flächen werfen, nicht in der Nähe von unbeteiligten, anderen Personen werfen und nie bei zu starkem Wind werfen.
Der Bumerang wird mit Daumen und Zeigefinger gehalten. Sehr wichtig ist der Neigungswinkel des Bumerangs - nie waagerecht werfen, sondern senkrecht oder nur leicht schräg. Beim Ausholen wird der Bumerang immer über die Schulter geführt. Der Horizontwinkel ist der Winkel der die Wurfhöhe angibt. Er beträgt meist 5-15 Grad - also fast parallel zum Boden. Wird der Bumerang zu tief geworfen, wird er den Boden berühren; wird er zu hoch geworfen, wird er sich jedoch nicht stabilisieren können und zu Boden stürzen. Von großer Bedeutung ist die Windrichtung und Windstärke (Windwinkel). Die übliche Abwurfrichtung ist für Rechtshänder 90 Grad rechts vom Wind.
Man wirft aus dem Stand. Die Wurfbewegung kommt aus dem ganzen Körper. Bevor der Bumerang Ihre Hand beim Abwurf verlässt, sollten eine kleine Abknickbewegung des Handgelenkes durchführt werden. Diese Bewegung verleiht dem Bumerang seine Drehung um den Schwerpunkt, den "Spin". Dieser Spin ist entscheidend für einen guten Bumerang-Flug.
Kommt der Bumerang nach korrektem Abwurf zurück, wird dieser am Ende seiner Flugbahn, wenn er waagerecht in der Luft liegt gefangen. Er wird mit einer "Klatschbewegung" zwischen beiden Händen aufgefangen.

Problembehebung

Der Bumerang fliegt geradeaus:

  • Die richtige Seite des Bumerangs zeigte beim Abwurf nicht zum Werfer.
  • Es wurde viel zu schwach geworfen.
  • Der Windwinkel wurde nicht beachtet - Wind von hinten. Bumerang Klassische Form
  • Der Bumerang ist zu schwer.
  • Der Bumerang hat zu wenig Auftrieb.

Der Bumerang verliert an Drehung:

  • Zu wenig Rotation beim Abwurf.

Die Flugbahn ist kreisförmig, der Bumerang setzt aber unterwegs auf:

  • Zu schwach geworfen.
  • Der Horizontwinkel ist zu groß.
  • Der Neigungswinkel ist zu klein oder sogar negativ.

Der Bumerang landet zu weit rechts vom Werfer:

  • Der Winkel zum Wind ist zu groß / beim Linkshänder zu klein. Es wurde "in den Wind" / "aus dem Wind" geworfen.

Der Bumerang landet zu weit links vom Werfer:

  • Der Winkel zum Wind ist zu klein / beim Linkshänder zu groß. Es wurde "aus dem Wind" / "in den Wind" geworfen.

Der Bumerang landet zu weit vor dem Werfer:

  • Neigungswinkel war zu klein.
  • Windrichtung überprüfen - es herrscht Windstille - Bumerang braucht mehr Wind.

Der Bumerang landet zu weit hinter dem Werfer:

  • Neigungswinkel war zu groß.
  • Windrichtung überprüfen - der Wind ist zu stark.  

In der ersten Hälfte der Flugbahn steigt der Bumerang auf, stürzt dann aber in der zweiten Hälfte ab:

  • Der Horizontwinkel ist zu groß.

In der ersten Hälfte der Flugbahn fliegt der Bumerang knapp über dem Boden, steigt dann aber in der zweiten Hälfte hoch an:

  • Der Horizontwinkel ist zu klein.

Der Bumerang fliegt in der Schlussphase noch einige Extraschleifen:

  • Zu fest geworfen.
  • Bumerang hat zu wenig Luftwiderstand.

Je mehr man übt, umso häufiger hat man das Erlebnis eines perfekten Wurfes. Probieren Sie es aus – so schwer ist das gar nicht !!!

Schauen Sie in unseren Shop – hier finden Sie verschiedene Modelle an Bumerangs – in klassischer Form, Drei- und Vierflügler, aus Holz und Polypropylen, für Rechts- und für Linkshänder.

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Viel Erfolg und Many Happy Returns!