Mah JonggMah-Jongg ist ein altes chinesisches Gesellschaftsspiel für vier Personen.

 

Der „richtige“ chinesische Name dieses Spiels ist „májiàng“ (ausgesprochen „ma-dschang“). Es existieren vielfältige Schreibweisen: Mah-Jongg, Mah-Jong, Mahjong, Majong, Ma-Jung, Majung, Ma-Chiao, Ma Cheuk etc. Im angelsächsischen Sprachraum dominiert mittlerweile die Schreibweise Mah-Jong, in Deutschland mit Doppel-„g“. Dieser Name bezeichnet im engeren Sinn den „Hanfsperling“, der auf dem Spielstein Bambus-Eins abgebildet ist. Somit heißt es auf deutsch auch „das Sperlingsspiel“

 

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(Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/37/MJs1.png)
 Bambus - Eins

 

Das traditionelle Mah-Jongg wird von vier Personen an einem quadratischen Tisch gespielt. Aus 144 Spielsteinen aus Bambus, Bein oder Kunststoff, sogenannten Ziegeln, die verschiedene Motive tragen, müssen die Spieler durch das Ablegen und Aufnehmen von Ziegeln verschiedene Spielfiguren zusammenstellen.
Wer als Erster aus 14 Ziegeln ein komplettes Spielbild erstellt hat, gewinnt das Spiel. Der Wert der erreichten Spielfiguren aller Mitspielerinnen wird ermittelt. Sieger ist, wer nach einer kompletten Partie (die mehrere Spiele umfasst) die meisten Punkte erreicht hat.
Für die Vorbereitungen des Spiels, für den eigentlichen Spielablauf und für die Erstellung von Spielbildern sind besondere Regeln zu beachten. Mah-Jongg ist ein Spiel, bei dem es gleichermaßen auf Glück und Können, auf Zufall und Strategie ankommt. Die durchdachten, komplexen Regeln sind leicht zu erlernen sind – und die vielfältigen Spielrituale und das ästhetisch gearbeitete Spielmaterial machen den besonderen Reiz dieses Spiels aus. Auf den ersten Blick erscheint Mah-Jongg zunächst als ein sehr einfaches Spiel - aber je länger man spielt, umso mehr wächst die Erkenntnis: Mah-Jongg - Spieler sind ewig Lernende auf dem Weg zur Vollkommenheit.

Geschichte:

Es wird behauptet, Mah-Jongg sei hunderte, ja tausende von Jahren alt, oder von Konfuzius persönlich erfunden. Oder aber das Spiel hätte es schon vor mehr als 4.000 Jahren zur Zeit der Shang-Dynastie gegeben - Mah-Jongg wäre lange Zeit dem einfachen Volk verboten und nur der Oberschicht vorbehalten gewesen.

Mah JonggEs gibt jedoch keinen Beleg für die Existenz des Spiels in seiner heutigen Form von vor der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die ältesten erhaltenen Spiele datieren um 1870, die ältesten schriftlichen Hinweise kommen aus dem Jahr 1890.

Dann allerdings verbreitete sich das Mah-Jongg- Spiel rasch in China und Japan.

 

Joseph Park Babcock (1893–1949), ein amerikanischer China-Reisender brachte das Spiel in die USA und verfasste dort in den 1920er Jahren ein Regelwerk basierend auf den unterschiedlichen Varianten, die er kennengelernt hatte. Babcock gab ihm den Namen „Mah-Jongg“, den er dann auch als Marke eintragen ließ.
Babcock bezeichnet Mah-Jongg im Vorwort seines Buches als eine eigene Entwicklung basierend auf dem alten chinesischen Spiel, das jahrhundertealt sei („The Chinese game itself was a gradual development of centuries of play in China“). Als Entstehungsort nennt er die Stadt Ningpo oder die Provinz Fukien. Möglicherweise irrte sich Babcock bezüglich des tatsächlichen Alters – allerdings war es dem Zwecke der Vermarktung sicher zuträglich.
Es wurden eigens Fabriken gegründet, um die Nachfrage nach Mah-Jongg-Spielen zu befriedigen, zumal das Gerücht umging, importierte Spiele wären mit Viren verseucht. In Deutschland und im restlichen Europa wurde das Spiel 1919 eingeführt.
Es gab Mah-Jongg-Zeitschriften, in vielen amerikanischen Städten wurden Mah-Jongg-Turniere veranstaltet. In New York wurde 1937 die „National Mah-Jongg League“ gegründet, die auch versuchte einheitliche Regeln festzulegen.

Bereits wenige Jahre später verschwand Mah-Jongg wieder - genauso schnell wie es gekommen war.
In den letzten Jahrzehnten wird Mah-Jongg hier nur von einem kleinen Kreis von Spielern gespielt – in China und Japan hingegen ist das Spiel überaus populär. In China wurde das Spiel 1998 offiziell als Sportart anerkannt.

Erst seit den 1990er Jahren gewinnt es hier wieder an Popularität.
In Europa bilden sich zur Zeit rasch wachsende Gruppen von Enthusiasten. In Deutschland wurde 2002 die Deutsche Mah-Jongg Liga (DMJL) e.v. gegründet, mit dem Ziel, dieses schöne Spiel wieder ins Bewusstsein der hiesigen Öffentlichkeit zu rücken und das Spielen in größerer und internationaler Gemeinschaft zu pflegen
Im Jahr 2005 fand in den Niederlanden die erste Mah-Jongg Europameisterschaft statt. Weitere Europameisterschaften folgten 2007 (Dänemark) und 2009 (Österreich). Die erste Mah-Jongg Weltmeisterschaft wurde 2010 in Utrecht (Holland) organisiert.

Von den Regeln her könnte man Mah-Jongg als eine Variante des Kartenspiels Rummy beschreiben, von dem ja auch Varianten mit Spielsteinen existieren. Trotz auffallender Ähnlichkeiten gibt es keine Hinweise, dass sich das Rummy-Spiel aus dem Mah-Jongg entwickelt hätte, oder umgekehrt. Auch die Abstammung von einem hypothetischen gemeinsamen Vorfahren ist nicht erwiesen.

Die Regeln des Mah-Jongg variieren je nach Region und Tradition. Es gibt heute mehrere etablierte Regelsysteme, z.B. Traditionelle Chinesische Regeln, Offizielle Internationale Regeln (der staatlichen chinesischen Sportkommission, diese werden bei den Weltmeisterschaften benutzt), Japanische Regeln (Riichi) etc. Dass es so vielfältige Regelvarianten gibt, macht einen Teil der Faszination dieses Spiels aus und ist Indiz für dessen kreative Kraft.

Mah-Jongg macht nicht nur im kleinen Kreis großen Spaß, sondern auch in der Gemeinschaft einer regelmäßig spielenden Gruppe. Dabei fasziniert dieses Spiel Kinder, Erwachsene und ältere Menschen gleichermaßen.

Mah-Jongg-Spiele sind in den verschiedensten Ausführungen erhältlich.
In der chinesischen Urform sind die Spielsteine aus zwei Teilen gearbeitet, die Bilder auf den Vorderseiten sind mit Sticheln in ein kleinen Block aus Bein – früher Elfenbein – eingraviert und dann koloriert, die Rückseiten sind aus Bambus: Die beiden Teile sind üblicherweise nicht einfach verklebt, sondern verzinkt.
Heute sind die Spielsteine sind entweder aus bedrucktem Holz, Kunstharz oder aus Plastik.
Als Zubehör enthalten viele Spiele Zahlstäbchen oder Spielmarken, Leisten, wie sie etwa auch beim Domino verwendet werden, damit die Spielsteine nicht umfallen, und zwei bis vier Würfel – chinesische Würfel sind weiß, die Eins und die Vier sind rot, die übrigen Zahlen durch schwarze Augen dargestellt.

In unserem Shop finden Sie verschiedenste Varianten – z.B. Mah-Jongg Spiel im dekorativen Seidenkoffer mit handgeschnitzten Spielsteinen aus Bein mit Bambusrücken, mit Spielsteinen aus Kunstharz oder ein Mah-Jongg Set in stabiler Kassette mit Spielsteinen und diversem Zubehör.

Schauen Sie sich die verschiedenen Angebote an - sie finden sicherlich „Ihr“ Spiel.

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